Von der Hand in den Mund – wie kämpfe ich mich als freier Journalist durch den Mediendschungel?
Im Journalismus dauer- und standhaften Fuß fassen, das ist der Traum vieler junger Berufsanwärter. Die Bewerbungen um Redaktionsplätze oder Volontariate steigen so ins Unermessliche. Ist es unter diesen Umständen wirklich realistisch, sich Chancen auf einen festen journalistischen Arbeitsplatz auszurechnen?
Eine Alternative ist also dringend gesucht.
Die freie Mitarbeit in Redaktionen bietet da einen schönen Kompromiss. Die Vorteile sind offensichtlich: Es eröffnen sich Freiheiten, die sich mit Selbständigkeit vergleichen lassen. Der freie Journalist ist sein eigener Chef und hat die Zügel selbst in der Hand. Er kann die freie Auswahl zwischen den verschiedenen Aufträgen treffen. Doch bleibt ihm tatsächlich eine Wahl? Sind dazu genügend Aufträge vorhanden? Oder muss er alles nehmen, was er bekommt?
Wie geht der freie Journalist mit der Konkurrenz um und wie kann er sich profilieren, um aus den anderen möglichst positiv herauszustechen? Muss er das überhaupt und bleibt ihm Raum für Fehler oder ist konsequente Perfektion zwingend?
Hat er einen Anspruch auf geregelte Arbeitszeiten oder ist er ohne Rücksicht auf Verluste idealerweise 24 Stunden im Dauereinsatz. Bleibt ihm so noch ein Privatleben? Auch der finanzielle Aspekt muss bedacht werden. Es stellt sich die Frage, ob freie journalistische Mitarbeit genügt, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren oder ob der Freischaffende ständig auf Sparflamme leben muss und es sich als Balanceakt herausstellt, sich über Wasser halten zu können.
Stellt die freie Mitarbeit einen lästigen Dauerkompromiss dar oder ist es Arbeit auf Provisorium mit der Aussicht auf eine feste Redaktionsstelle? Lohnt sich der Kampf? Ist es denn überhaupt ein Kampf?
Wie unterschiedlich sind die Bedingungen in den Mediengenres TV, Hörfunk und Print? Wo ist die freie Mitarbeit am angenehmsten?
Wie viel bleibt am Ende vom Traumjob Journalist?
Darüber diskutiere ich am 26. Oktober mit anderen Medienvertretern auf dem Panel „Haltestelle Medienberuf“ der Jungen Presse Bayern auf den Medientagen München.
(Quelle: Junge Presse Bayern)